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Museumsdorf Trattenbach – im Tal der Feitelmacher

Trattenbach, Bezirk Steyr-Land

KATEGORIE: Technik • Handwerk • Freilichtmuseen

  • Hammerstraße 2a, A-4453, Trattenbach
    Tel: +43-7256-7376
    Fax: +43-7256-7376
    museumsdorf@aon.at
    www.museumsdorf-trattenbach.at

    TRÄGER: Kulturverein Heimatpflege

    Öffnungszeiten

    Mai bis Ende Oktober Mi, Do, Sa und So 9–16 Uhr, Fr 9–13 Uhr, Mo und Di geschlossen; Führungen nach Vereinbarung, Gruppen werden um Anmeldung gebeten; Führungen außerhalb der Öffnungszeiten nach Voranmeldung ganzjährig.

    Zuzätzliche Angebote
    • Führungen
    • Spezielle Kinder-/Schulprogramme
    • Fremdsprachen: Englisch

Seit Beginn des 16. Jahrhunderts wurden in Trattenbach Taschenfeitel hergestellt. Die Messerer nannten sich „Scharsacher“, weil sie berechtigt waren, den hochwertigen Scharsachstahl zu verwenden, aus dem sonst nur Schermesser oder Waffen erzeugt wurden. Die Trattenbacher Scharsacher kamen auf die Idee, einen Taschenfeitel („feitel“: von falten, zusammenklappen) herzustellen. Diese Taschenmesser, auch „Zauckerl“ genannt, waren von äußerst hoher Qualität, günstig im Preis und avancierten so rasch zu einem „Messer für das Volk“. 1885 wurden 16 Millionen Taschenfeitel erzeugt, die vorwiegend nach Russland, Polen, auf den Balkan und sogar bis in den Orient und Ostasien exportiert wurden. Jahrhundertelang wurden die Kenntnisse und Fertigkeiten von Generation zu Generation innerhalb der Familien weitergegeben. Aus ihrem Blickwinkel werden historische Entwicklungen und Ereignisse im Museumsdorf nachgezeichnet. Kostbare Exponate, alte Fotografien, historische Dokumente und altertümliche Maschinen sind hier mehr als stumme Zeugen einer vergangenen Zeit. Erzählungen und Erinnerungen in Toncollagen und Klangbildern gehen auf Tuchfühlung mit den Menschen aus der Vergangenheit und lassen ihre Geschichte lebendig werden. Der etwa 1,5 km lange Themenweg führt von Werkstatt zu Werkstatt, in denen einst 45 verschiedene Feitel-Sorten in mehr als 40 Arbeitsschritten hergestellt wurden. Die historischen Schaubetriebe zeigen in allen Details die Herstellung der Feitel, die funktionstüchtigen Hämmer das Verfahren des Kaltschmiedens. In der Schleiferei wird die gefährliche Arbeit des Schleifens vor Augen geführt. Die Drechslerei widmet sich der Herstellung der Griffe und in der Besucherwerkstatt kann gleich der eigene Taschenfeitel produziert werden. Die „Manufaktur Löschenkohl“ ist das letzte noch bestehende Zeugnis der Feitelherstellung und präsentiert die fortschrittlichste Technik, die bis in die Gegenwart erhalten ist.