Färbermuseum Gutau
Gutau, Bezirk Freistadt
KATEGORIE: Angewandte Kunst • Handwerk • Industrie
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St. Leonharder Straße 3, A-4293, Gutau
Tel: +43-676-6854983
faerbermuseum@aon.at
www.gutau.atTRÄGER: Färbermuseum Gutau e.V.
ÖffnungszeitenDer Besuch des Museums ist im Rahmen einer Führung möglich: Mai bis Oktober Mi 10–12 Uhr, Fr 15–17 Uhr, So 14–16 Uhr und nach Voranmeldung
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- Führungen
- Spezielle Kinder-/Schulprogramme
- Fremdsprachen: Englisch, Tschechish
Die Textilwirtschaft war einst eine der tragenden Säulen des Mühlviertels. Das Färberhandwerk, das im Mühlviertel seit dem 17. Jahrhundert angesiedelt war, erlebte seine Blüte mit dem Flachsanbau und den unzähligen häuslichen Leinenwebereien. Eines der bemerkenswerten Baudenkmäler des Färbergewerbes dieser Zeit ist das Färberhaus der Familie Zötl in Gutau. Noch bis 1968 wurde hier das Färberhandwerk ausgeübt. 1982 wurde das Museum eröffnet. In sieben Ausstellungsräumen lernt der Besucher die einstige Arbeitswelt der Färber kennen. In den Kupferkesseln des Kesselraumes wurden gesponnene Wolle und Textilien aller Art heiß gefärbt. Der Blaudruck selbst ist ein Kaltfärbeverfahren, bei dem der kostbare Farbstoff Indigo verwendet wird, der ursprünglich aus tropischen Ländern eingeführt wurde. In der „Küpe“, einem versenkten riesigen Eichenbottich, wurde das Leinen roh – im Falle von Blaudruck mit „Papp“ bedruckt – auf den Sternreifen aufgehängt und in das kalte Indigo getaucht. Zahlreiche wertvolle Blaudruck-Modeln, die meist aus Lindenholz geschnitzt und ornamentartig mit unzähligen Messingstiften und -stegen versehen wurden, zeugen von der kunstvollen Bearbeitung der Textilien. Musterbücher, das Wanderbuch Josef Zötls und allerlei Zeugnisse runden das Gesehene ab. Das spektakulärste Objekt des Museums stellt eine zwölf Tonnen schwere, gut sechs Meter lange, über 300 Jahre alte und funktionstüchtige Mangel dar. Dieses Gerät diente dazu, dem angefärbten und auch rohen Leinen durch fortwährendes Rollen über Holzwalzen den gewünschten Glanz zu verleihen.